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Hilfsorganisationen unterstützen im Kreis Gütersloh. 40 Mobile Abstrich-Teams sorgen täglich für eine Beprobung der Bevölkerung.

Foto: Rainer Stephan, DRK-Kreisverband Gütersloh

Gütersloh, 25.06.2020. Der Kreis Gütersloh steht kurz vor den Sommerferien unter „Lockdown“. Im Schlachtbetrieb Tönnies haben sich mehr als 1500 Mitarbeiter mit dem Virus infiziert. Auch in dem benachbarten Landkreis Warendorf wurde der Grenzwert überschritten. Im Kreis Gütersloh gab es nach Angaben des Robert Koch-Institutes 257,4 Infektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen, im Kreis Warendorf 68,4. Alle 7.000 Mitarbeitenden der Firma Tönnies stehen mittlerweile unter Quarantäne.

Auf die Hilfsorganisationen DRK, ASB, Malteser und Johanniter kommt nun eine Mammutaufgabe zu: Neben der Beprobung von 8.000 Personen die bei Tönnies arbeiten oder mit ihnen in häuslicher Gemeinschaft leben, werden nun alle Personen von Senioreneinrichtungen sowie das Personal aller Krankenhäuser in den Kreisen Gütersloh und Warendorf getestet. Für die Anwohner des Kreises Gütersloh besteht darüber hinaus die Möglichkeit, sich testen zu lassen. Die Hilfsorganisationen unterstützen im Auftrag der Bezirksregierung Detmold aktuell vor Ort mit 40 mobile Abstrich-Teams pro Tag. Je nach Abstand der Einsatzorte können so pro Team zwischen 30 und 100 Personen getestet werden. Derzeit planen die Hilfsorganisationen mit einer Einsatzdauer bis zum 05. Juli 2020. Für die eingesetzte Kräfte bedeutet dieser Einsatz eine erhebliche Belastung. Die Entnahme von Speichelproben unter vollem Infektionsschutz bei prallem Sonnenschein verlangt den Helferinnen und -Helfern körperlich einiges ab. Zur eigenen Sicherheit tragen die Beprobungs-Teams eine Infektionsschutzausrüstung bestehend aus Schutzhandschuhe, Kittel, Overall, Schutzbrille, und FFP2-Maske. Nicht immer gelingt der Abstrich auf Anhieb. Insbesondere kleine Kinder reagieren mitunter verängstigt auf die weißen Gestalten, die ihnen gegenüberstehen. Hier ist von Seiten der Helfer ein hohes Einfühlungsvermögen und manchmal auch die helfende Hand des Vaters oder der Mutter gefragt.Beitrag teilen